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Inspiration Fotografie

Die Gefühle, die du weckst, bleiben unvergessen

by Claudia Brose
Photo © John McDermott

 

Wie möchtest Du dich fühlen, wenn du Fotos machst? Welche Emotionen möchtest du erwecken beim Betrachter deines Bildes?

„Ich habe gelernt, dass die Leute vergessen werden, was du gesagt hast, die Leute werden vergessen, was du getan hast, aber die Leute werden nie die Gefühle vergessen, die du in ihnen geweckt hast.“ 

Maya Angelou (Amerikanische Dichterin, Memoirist und Bürgerrechtlerin und ausgezeichnet mit der Presidential Medal of Freedom).

 

Was unterscheiden heute die vielen Fotos, die wir betrachten? Ein ganz wichtiger Aspekt sind die Emotionen, die ein Bild vermittelt.

Ein durchschnittlicher Fotograf kann ein gutes Bild vom Eiffelturm machen – ein ausgezeichneter Fotograf lässt dich die Seele von Paris spüren.

Ein guter Fotograf kreiert ein schönes Portrait beim Sonnenuntergang – ein exzellenter Fotograf macht Lust, dort zu sein.

Der Okay Fotograf zeigt dir seinen Roadtrip in Bildern – ein fantastischer Fotograf nimmt dich mit auf eine Reise.

Emotionen und fotografischer Kontext

Emotionale Bilder entstehen aus verschiedenen Elementen. Was oft die Emotionen und Geschichte im Bild zusammenbringen kann ist das, was du im Bild siehst, und was du über den Kontext oder ergänzende Info außerhalb des Bildes kennst. Der Kontext eines Bildes hilft, die Geschichte zu vervollständigen.

Somit ist es auch oft nicht einfach, ein Bild als gut oder schlecht zu bezeichnen, wenn man nicht die Umstände kennt, unter denen das Bild entstanden ist oder den Kontext nicht kennt. Das gilt insbesondere für den Bereich Fotojournalismus und Reportage.

Ein Unterschied vom Foto zum bewegten Bild ist, dass das Foto Assoziationen in einem auslöst und die Geschichte im Kopf weitergeht. Bei einer Ausstellung können Bildunterschriften somit hilfreich sein. Wie Hermann Will sagt: „Das ist wie den Betrachter bei der Hand nehmen und Erklärungen geben, um was es geht. Dann versteht der Betrachter, was er damit anfangen soll, wenn er die Bilder oder Szenen noch nie vorher gesehen hat. Das ist wie ein Dialog zwischen dem Künstler und dem Betrachter.“

Der eine Schuss oder Zusammenhänge sehen?

Natürlich ist es auch zufriedenstellend das eine Foto, die Schönheit einer Sache, eines Moments, das einzelne Schönheitsbild aufzunehmen. Wie oft ertappen wir uns dabei, dass wir nur dem einen tollen Foto hinterherjagen, das wir am Ende des Tages stolz präsentieren wollen.

Wenn du mit deinen Bildern aber eine Geschichte erzählen willst, Emotionen wecken willst, versuch in Zusammenhängen und „Warum“ zu denken. Zum Beispiel stell dir vor, dass dir ein Auftrag gegeben wird, ein Thema zu fotografieren. Mit dieser Vorstellung im Kopf gehst du an die Kreation der Bilder, einer Serie heran. Und versuchst, Zusammenhänge zu erkennen. Mehrere Bilder, und das muss nicht mal eine hohe Anzahl sein, die bezeichnende Momente festhalten, können eine ganze Geschichte zeigen und Emotionen auslösen.

„Die Wahrheit ist, dass ein Fotograf nicht weiß, welches Bild das emotionalste sein wird – es ist ein Zahlenspiel. Wenn du ein Motiv lange genug aus verschiedenen Blickwinkeln aufnimmst, erzählen einige Bilder einfach die Geschichte und andere erfassen wirkliche Emotionen. Aber um diese bestimmten Fotos zu bekommen, muss du eine ganze Reihe fotografieren. Und das ist eine Serie“, beschreibt der Fotograf, Künstler und Art Direktor Josh S. Rose.

Warum fotografierst du?

Von der SommerAkadmie berichtet ein Teilnehmer: „Da fragt Rüdiger Schrader einfach mal: was ist bei dir zwischen diesen beiden Fotos passiert? Er hat hinter und zwischen den Fotos eine persönliche Situation gesehen, in der sie gemacht wurden, wo ich eigentlich nur zwei Fotos im Kopf hatte.“

Es geht um Zusammenhänge erkennen. Es geht um das wie und das warum. Warum fotografierst du?

Wenn du eine Geschichte fotografisch erfassen und darstellen möchtest, muss es deine Geschichte sein, deine Wahl. Warum drückst du in diesem Moment auf den Auslöser? Warum bist du berührt und die Antwort wird wahrscheinlich genauso den Betrachter berühren. Du musst dich zu 100 Prozent mit deiner Geschichte identifizieren – und mit dem Motiv, das du aufnimmst, Geduld haben.

“Es gibt keine größere Qual, als eine unerzählte Geschichte in sich zu tragen.” Maya Angelou

Wie möchtest Du dich fühlen, wenn du Fotos machst?

Welche Emotionen möchtest du erwecken beim Betrachter deines Bildes?


 

Bei der SommerAkademie für Fotografie Ende August 2021 in Südtirol helfen dir fantastische Profi Fotografen, deine Fotografie, deine kreativen Ideen und dein Sehen weiter zu formen.

#if-sommerakademie

Claudia BroseDie Gefühle, die du weckst, bleiben unvergessen

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