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SommerAkademie Ende August 2019 – So war’s gewesen!

by Claudia Brose

SommerAkademie Ende August 2019 – So war’s gewesen!

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“- Antoine de Saint-Exupéry in Der Kleine Prinz.

Mit viel Herz, neuen Perspektiven und Fokus auf das Wesentliche verbrachten leidenschaftliche Amateurfotografen und Referenten zusammen die SommerAkademie für Fotografie in Südtirol. Fünf wunderbare, intensive, bereichernde Tage liegen hinter uns.

Eindrücke und Worte der Teilnehmer bei der Verabschiedung waren: „es hat so viel Spaß gemacht!“, „genial, ich komme nächstes Jahr wieder“, „intensiv“, „ihr schafft es, tolle Leute zusammenzubringen, sowohl Teilnehmer als auch Referenten….und alle verstehen sich so gut“, „viel gelernt und ganz motiviert bin ich jetzt“, „was für eine Atmosphäre hier!“, „eine Hammer Location“.

„Der Mix aus perfekter Location, tollen Teilnehmern, hervorragender Organisation und echten Größen der Fotografie machen die SommerAkademie zu einem unvergesslichen Erlebnis“, schreibt uns Teilnehmerin Juliane Gareis nach der Veranstaltung in Margreid.

Fotografieren bei der SommerAkademie

Bei der SommerAkademie geht es „wirklich um die Fotografie“ – so drückte es ein Teilnehmer aus. Wie können wir unsere Fotografie verbessern, wie gehen wir mit Fotografie um, was macht die Fotografie mit uns? Wie sehen wir, wie setzen wir das Bild um, das wir im Kopf haben? Wie kontrollieren wir das Licht für ein Foto mit nur einer Lichtquelle? Wie sehen wir Linien, Schatten und Licht, wenn wir Bilder in Schwarz-Weiß kreieren wollen? Welche vielen Möglichkeiten haben wir, wenn wir uns mal auf die Arbeit mit nur einem Objektiv beschränken? Wie schaffen wir es mit der Digitalfotografie Bilder im Film Noir Look zu produzieren, und zwar direkt in der Kamera, nicht hinterher in der Bildbearbeitung?

Alle Beteiligten wollen lernen, sich strecken, weiterkommen, wachsen, kreativ sein. Wie lernen und kommen wir weiter? Durch gute Lehrer, die motivieren, ihr Wissen weitergeben und den Teilnehmern Werkzeuge an die Hand geben. Durch inspirierende, kreative und stimulierende Orte. Durch eine Gemeinschaft, die ermutigt, neue Blickwinkel eröffnet und Feedback gibt. Wir kommen weiter, wenn wir herausgefordert und gefordert werden. Das haben die Teilnehmer der SommerAkademie erleben können.

Photo © Ralf Meichsner | Model Juli Bär | SommerAkademie 2019

Mit dem Herzen Sehen

Eberhard Schuy, Produkt- und Werbefotograf aus Köln, forderte in seinem Workshop Kreative Still Life Fotografie die Teilnehmer heraus, zunächst mit ihren Augen, und nicht sofort mit dem Objektiv, die Atmosphäre und den Spirit der fantastischen Räume der Location, ein 13. Jahrhundert Ansitz, aufzunehmen. Drei Etagen des historischen Ansitzes mit Gewölbe, Erkern, antiken Kachelöfen, alten gemusterten Tapeten, Deckenmalereien, Gemälden, Mini Kapelle standen als Kulisse und Inspiration zur Verfügung für fotografische Kreationen. Foto Workshops, wie ungewöhnliches Still Life, historische Portraits, Film Noir, Beauty/Fashion, Modellfotografie, Schwarz-Weiß oder Reportagefotografie nutzten diese traumhafte Location sowie einen Kornspeicher, Garten, Innenhof und die Weinfelder um den Ort Margreid.

„Die Seele denkt in Bildern“, so zitierte Fotograf, Referent und Coach Rüdiger Schraders Aristoteles in seinem Workshop Visuell Denken und forderte die Teilnehmer heraus, sich zunächst auf eine innere fotografische Reise zu begeben, bevor sie sich mit Kamera und Objektiv vor den Augen an die praktische Umsetzung machten, wie zum Beispiel im ebenfalls von Rüdiger Schrader geleitetem Schwarz-Weiß Fotoworkshop. Eine neue Art der Wahrnehmung durch das Denken und Umsetzen in Schwarz-Weiß erfuhren nicht nur die Teilnehmer des Workshops sondern auch Still-Life Referent Eberhard Schuy. Er machte kurzerhand den Workshop eine Zeit lang mit und war so angetan, dass er seine bislang strikte Ablehnung gegenüber Schwarz-Weiß infrage stellte und sich für eine neue Perspektive öffnete. Auch die Referenten mit jahrzehntelanger Erfahrung lernen nie aus und sind offen für neue Impulse.

Photo © Karin Thaler | Schwarz/Weiß Workshop | SommerAkademie 2019

Fotografie Wissen weitergeben

Die Referenten der vielfältigen Workshops der SommerAkademie kommen aus der Praxis und können dieses Wissen weitergeben, sie können begeistern, fordern, Wissen vermitteln, Anregungen geben und das alles in einer ungezwungen positiven Umgebung“, beschreibt Reinhold Seher sein Erlebnis.

Ralph Rosenbauer motivierte die leidenschaftlichen Fotografen dazu, mit nur einem Objektiv Motive im historischen Palazzo und unter Einbindung des Models Juli Bär zu gestalten. John McDermott nutzte die historischen Gemäuer, um im Portraitfotografie Workshop mit historisch gekleideten Modellen zu arbeiten und Teilnehmern zu zeigen, wie sie mit nur einer Lichtquelle fantastische Portraits erstellen. In Robin Prestons Workshop Film Noir wurde der Satz geboren: Wer hat den Pringle? Robin zeigte, wie mit einfachen Hilfsmitteln fotografische Effekte erzielt werden können, um zum Beispiel einen Film Noir Look zu kreieren (wie mit einer leeren Pringl Dose, dessen Boden herausgeschnitten….). Fotografin Petra Stadler ließ Haute Couture und Geister schweben und Teilnehmer übten Bewegungen unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen einzufrieren. Eine neue Sichtweise auf die Landschaftsfotografie fand großen Anklang und Experimentierfreude, der Workshop New Topographic Landscape von Andreas Marx.

Sehen. Zuhören. Reden. Bilder im Kopf sehen, Linien, Licht und Möglichkeiten erkennen, wahrnehmen und umsetzen. Teilnehmer nutzten die Chance, sich von Referenten anleiten und führen zu lassen, die seit Jahrzehnten als professionelle Fotografen, vielfach international, arbeiten, Situationen richtig einschätzen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne weitergaben. Mehrere Tage mit Gleichgesinnten über Fotografie zu reden und sich auszutauschen, vor und nach den Workshops, beim gemeinsamen Mittagessen im Brunnenhof der Weinschenke oder beim Abendessen genossen alle Beteiligten.

„Man muss die vielen, vielen Informationen „sacken“ lassen und stellt dann fest, dass man bei der eigenen Fotografie diese Informationen fast unmerklich anwendet. Das ist perfektes lernen!“, sagte uns Ulrich Gregor nach der SommerAkademie.

Photo © Karin Pizzinini | SommerAkademie 2019

Fotografie als Inspiration und Bereicherung

„Die guten Erfahrungen aus dem letzten Jahr und die Aussicht, wieder mit hervorragenden Fotografen und interessanten Menschen ein paar Tage nur für die Fotografie verbringen zu können“, hatten Klaus Bichlmayer dazu bewogen, sich zur SommerAkademie in 2019 anzumelden. Und Teilnehmer Manfred Görgens, der seit Jahren immer wieder an der SommerAkademie teilnimmt, sagte uns: „Die Erfahrung aus den vergangenen Malen hatte mich dazu bewogen, mich wieder zur SommerAkademie anzumelden. Man wird süchtig.“

Diese Sucht kann ich nachvollziehen und bestätigen. Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Freude, die SommerAkademie zusammenzustellen und eine Bereicherung, während der Veranstaltung zu sehen, wie begeistert alle Beteiligten, ob Teilnehmer, Referenten, Models oder Helfer sich gegenseitig inspirieren, motivieren, helfen und lernen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!


SommerAkademie 2020: 26. bis 30. August 2020

Claudia BroseSommerAkademie Ende August 2019 – So war’s gewesen!

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