Foto © Heinz Leyk
So wie im richtigen Leben, so ist es auch bei der Fotografie. Gute Fotografie ist eine Art Reise und kein Sprint. Es ist eine Wiederholung der immer wiederkehrenden Mischung aus Misserfolgen und Erfolgen. Man macht weiter und steht wieder auf, aber solange man nicht aufgibt, wird man besser und wird ein guter Fotograf.
Alle großen Fotografen, egal auf was sie spezialisiert sind, haben gemein, dass sie hervorragende Beobachter sind. Sie können „sehen“, sind „professionelle Beobachter“, die eine Situation einschätzen und dann überlegen, wie sie diese fotografisch erfassen und darstellen. Das erfordert ein Bewusstsein für Situationen, Lebenslagen und sich selbst.
Fotografen können heute auf so viele Genres spezialisiert sein. Warum ihre Arbeit allerdings herausragt ist ihre Fähigkeit, zu sehen und wie sie ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse in die Bilder einbringen.
“Ein Fotograf ist jemand, der zwanzig, dreißig Jahre mit einer Haltung durchs Leben geht, die sich in seinem Werk, in seiner Arbeit widerspiegelt! Ansonsten ist man bloß ein Bildermacher“, behauptet der Fotograf Peter Lindbergh.
Authentisch zu sehen und zu fotografieren bedeutet, seine eigene, einzigartige Wahrnehmung zu verstehen und in der Lage zu sein, diese mit Hilfe der Kamera und ihrer Technik zu verbinden und umzusetzen. Alles was du machst, gelernt hast, Bücher, die du gelesen hast, Musik, die du hörst, Kunst und andere Bilder, die du betrachtest, alles was du bewusst wahrnimmst und reflektierst fließt in die Kreation deines Fotos ein.
Susan Sontag beschreibt in ihrem Buch On Photography: „..als Betrachter hast du mit dem Foto eine Oberfläche und nun denk, beziehungsweise fühl bitte einmal intuitiv, was hinter der bildlichen Darstellung steht. Wie mag die Realität wohl aussehen, wenn das Bild so aussieht? Fotos bieten uns unerschöpfliche Möglichkeiten, Schlussfolgerungen zu ziehen, Spekulationen zu konstruieren und die Fantasie walten zu lassen. Was wir sehen, ist das, was der Fotograf gefühlt, interpretiert, ausgeschnitten und in diesem Moment erlebt hat. Er hat in diesem Moment die Entscheidung getroffen, auf den Auslöser zu drücken.“
Mach dir weniger Gedanken (bei der Fotografie oder anderen Aktivitäten) über das Ergebnis, sondern besinne dich mehr auf den Prozess und mach dir bewusst, was in das Endprodukt oder das Bild einfließt. Fotografie ist eine Reise und kein Sprint zur Ziellinie.
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