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In der Ferne weitet sich der Blick

by Claudia Brose

Das Schöne am Reisen ist ja, dass man immer mal eine neue Brille aufsetzt. Die kann mal rosarot sein. Mal verspiegelt. Mal mit Filter. Damit bekommt man mal ganz andere Perspektiven serviert. Die Fotografie ist auch ein gutes Hilfsmittel, Blickwinkel zu wechseln und die Wahrnehmung zu schärfen. Letztendlich ist das Fotografieren nützlich für das Reisen. Und das Reisen nützlich für das Fotografieren.

Reise Fotografie

Bewegen wir uns in unbekannten Ländern oder Städten, befinden wir uns manchmal im Zustand der Ahnungslosigkeit und Unzuständigkeit. Nicht Bescheid zu wissen, wo etwas ist und Dinge und Situationen zum ersten Mal sehen und neu entdecken ist etwas wunderbares für die Fotografie. Die Kamera ist Begleiter beim Erforschen und Zeuge beim Festhalten. Spannende Erlebnisse und Entdeckungen sind gefundene Schätze für die Kamera. Das schärft die Wahrnehmung, inspiriert das Sehen und füllt die Memory Card.

Insbesondere auf Reisen entpuppt sich die Kamera als ein wahres Kommunikationsmittel. Sie macht es leicht, mit dem fremden Ort in eine Art Dialog zu treten. Menschen fotografieren zu wollen führt meistens dazu, sich zunächst durch ein Gespräch auszutauschen, oder sich zumindest durch Zeichensprache zu verständigen, wenn man der Landessprache nicht mächtig ist. Die bewusste Wahrnehmung der Gebäude, des Straßenlebens, der Nahrungsmittel, der Menschen, der Rhythmen und der Farben ist wie ein Dialog mit dem unbekannten Ort.

Fotografieren und Reisen

Besteht keine Möglichkeit zu reisen, ist dies keine Ausrede dafür, sich nicht seiner Kamera zu bedienen und im gewohnten Umfeld zu fotografieren. Klar macht die Reise es der Kamera leicht in Aktion zu treten. Aber auch zu Hause und im näheren Umfeld können wir ständig fotografieren, Motive und Projekte finden und unsere Fotografie verbessern.

Zu Hause schauen wir oft nicht mehr so genau hin, wenn wir durch die Straßen gehen, sind wir in Gedanken versunken und sehen gar nicht, was um uns herum passiert. Auf Reisen sind die Augen weit offen und nehmen alles Mögliche um uns herum wahr und finden Vieles ganz spektakulär. Aber wenn wir unsere Aufmerksamkeit zu Hause bewusst lenken und richtig hinsehen, können wir auf einmal auch den Ort, den wir glauben so gut zu kennen, ganz spektakulär finden. Haben wir die Kamera dabei, sind wir noch motivierter, bewusst hinzuschauen und Neues wahrzunehmen.

Reisen ist nicht nur wunderbar fürs Fotografieren. Fotografieren ist wie reisen. Für den Betrachter des Bilder sowie für einen selbst.

Erlebnisse. Entdeckungen. Erkenntnisse.

Von anderen Ländern und Orten können wir lernen, unsere eigenen Vorstellungen mal für eine kurze Zeit über Bord zu werfen und das was ist, so zu akzeptieren. Sind wir dafür offen, schauen wir viel intensiver hin, beobachten und hören zu. Und diese persönliche Wahrnehmung versuchen wir mit der Kamera einzufangen.

Ein Foto ist wie ein Geschenk. Ein Geschenk, das die Person, die man fotografiert einem gibt durch ihr „sein“, ihre Bewegung, Geste, Lächeln, Stimmung. Die Landschaft, der Sonnenaufgang, das Tier, sie alle geben uns etwas, wenn wir sie im richtigen Moment fotografisch festhalten. Wir bemühen uns, die Geschenke zu finden und wenn wir Glück haben, offenbaren sie sich uns und unserer Kamera. Befinden wir uns auf einer Reise, dann sind unsere Antennen noch steiler aufgestellt und aufmerksamer. Wir nehmen Situationen, Menschen, Gegebenheiten und Details ganz anders wahr als im Alltag, da sie unbekannt, ungewöhnlich und überraschend sein können.

Das Fern-Gefühl vor Ort einsetzen

Herausforderung, Desorientierung, Staunen. Das ist das, was uns bei Reisen begleitet. Inspirationen, Motivationen und Neues sehen und erleben. Das können wir aber auch „zu Hause“ anwenden. Wenn wir möchten und wenn wir uns dazu entscheiden. Wenn wir mit der Kamera losziehen und diese Gedanken verankern, dann können wir unser Umfeld neu wahrnehmen und Dinge sehen, die spektakulär sind. Szenen, Details, Ecken und Gebiete, die uns ins Erstaunen versetzen. Die uns und unsere Fotografie herausfordern.

 

photo © Julius Drost on Unsplash

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